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Alfred Heurich
303.02.1889-12.04.1967


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Der bis ins hohe Alter rüstige und im Brockhaus vermerkte Architekt Alfred Heurich war schon als kleiner Bub ein
großer Wassernarr gewesen, der bereits im Alter von sieben Jahren im 'Grönländer' die Mosel hinter der
väterlichen Apotheke in Metz befahren hat. Im Alter von zwölf Jahren baute er sich den ersten Leinkajak.
Weil er jedoch die verwinkelten Wehre in Metz hinabfahren wollte, um in den Wehrkesseln besser angeln zu
können, und weil er das Boot ja auch wieder zurückzubringen beabsichtigte, baute er sich später ein
'Faltboot' mit zerlegbarem Holzgerüst und einer Haut aus festem Matratzenstoff, den er durch schmiegsamen
Lackanstrich wasserfest machte.
Sein Grundgedanke war, wie er selbst berichtet: ein zerlegbares federndes Boot zu bauen. Der seitliche
Wasserdruck wurde an der Segeltuchhaut aufgenommen und durch den Gegenzug der dünnen Längsstäbe (Senten)
und Querspanten nach den Steven geleitet. Durch die Bogenspannung erhielt das Boot eine
außerordentliche Widerstandskraft - im Grunde nichts anderes, als das architektonische Prinzip
des gotischen Spitzbogens!
Heurichs Idee war so einzigartig richtig, daß noch heute jedes Faltboot auf sein Grundprinzip zurückgeht.
Text: Herbert Rittlinger, 1950
Foto: Kleppermuseum, Rosenheim
Zusammenstellung: Ilse Entner, 07/2015 zurück zu Exponate
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