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Wassersport nach dem 2. Weltkrieg
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Auszug aus dem Vorwort von Willy Grünn
So wenig uns Überlebenden nach dem zweiten Weltkriege blieb, eines konnte er uns nicht nehmen - die unzerstörbare Natur. ...
Die Erschwerungen der Wanderfahrten gegenüber der Vorkriegszeit sind ganz erheblich. Wie war doch alles einfach: ein Blick ins Kursbuch,
das Kanu oder Boot aufgegeben und schnell gepackt. Was verschlug es, wenn etwas vergessen war oder unterwegs zerbrach. Überall gab es
Vergessenes oder Verlorenes zu kaufen. Ein Telegramm an das Hotel, die Fahrt konnte angetreten werden. Wie anders heute! Sorgfältig
muss alles geplant und vorbereitet werden. Unterkunft zu finden ist fast eine diplomatische Musterleistung. Stimmt es mit den Lebensmittelkarten
in der Fremde nicht, ist man ernährungstechnisch aufgeworfen. ...
Nach der Aufteilung unseres Vaterlandes in vier Besatzungszonen, ist eine ganze Reihe schöner und herrlichster, ehemals leicht zu erreichender und
gern befahrener Wassersportgebiete in der russischen Zone vorläufig von Wassersportlern der Westzonen nicht zu befahren. Auch bei Seen und
Flüssen, deren eines Ufer zur Demarkationslinie gehöhrt, ist ein Befahren stets nur bei Tage und in genügendem Abstand zu empfehlen.
Es sei denn, dass bekannt ist, dass der jeweilige russische Kommandant selbst Wassersportler ist und gegen einen reinen Sportbetrieb keine Einwendungen
erhebt. Das Vorstehende gilt leider auch einstweilen für die in der französischen Zone liegenden Gebiete. Es steht aber zu erwarten,
dass sich die Landesverbände des deutschen Ruder- und Kanusports als vordringliche Aufgabe bemühen werden, die herrlichen Seen und
Flüsse Süddeutschlands, an deren Berghängen Reben wachsen und reifen, wieder allen zugänglich zu machen.
Text: Willy Grünn, keine Jahresangabe
Zusammenstellung: Ilse Entner, 11/2015 zurück zu Exponate
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