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Mit Faltboot und Zelt, 1926
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Auszug aus dem Vorwort von Paul Walther
Das Faltboot ist auf bestem Wege, Volkssport zu werden. Zwei Ursachen konnten seinen Siegeszug zwar verlangsamen, doch nicht unterbinden:
Kriegs- und Nachkriegsnot die eine, Odium* der Gefahr das andere.
Jede alte Tante, jede traute Braut glaubte warnen zu müssen; der Chor der Tagesblätter gab die Begleitmusik ab. Aber mehr und mehr ringt sich die Einsicht durch,
dass ein gut konstruiertes Boot weniger Gefahren in sich bbirgt als etwa ein Motorrad, und heute schon ist der Sieg des Faltbootes entschieden. Mit Besserung der
wirtschaftlichen Lage wird die Zahl der Faltbootler ins Ungemessene wachsen. ....
Sinn und Krönung des Faltbootes ist die Fernfahrt von den Bergen zur Ebene, von Gletscher und Fels zu See und Meer.
Wieviel des Schönen haben wir - meine Frau und ich - in den Jahren erlebt, da wir im In- und Ausland Entdeckungsfahrten machten,
im leichten Boot durchs lachende sommerliche Deutschland zogen, von wilden Alpenströmen uns mitreißen ließen, am regenfeuchten
Nordseestrande fröstelten, in südlicher Sonne rösteten, im lauen Ufersande der Adria zelteten. Ganz ohne bitteren
Nachgeschmack sind all diese vielen Tage, gedrängt voll der seligsten Erinnerungen - und wenn ein Bedauern sich einschleichen will, so das, dass
ein Menschenleben viel zu kurz ist, alle Schönheiten des Flusswanderns in sich zu trinken!
* Odium: Anrüchigkeit, übler Beigeschmack (www.duden.de)
Text: Paul Walther, 1926
Zusammenstellung: Ilse Entner, 11/2015 zurück zu Exponate
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