Die Zeitschrift "Kanu-Sport"
Der Titel änderte sich im Laufe der Jahrzehnte mehrfach, auch die Inhalte. Insbesondere in den frühen Jahren spiegelte sich in den Heften das Zeitgeschehen wider.
So erinnern einige Ausgaben an ein dramatisches Kapitel deutscher Geschichte: die Inflation von 1923. Der Preis pro Heft betrug normalerweise 2,00 Mark. Im August 1923 waren es 10.000,00 Mark, im November 50 Millionen. Unvorstellbar, was dies für die Bevölkerung bedeutete! Es betraf ja nicht nur das bisschen Lesestoff.
Neben der Entwicklung des Kanusports ließ sich der 2. Weltkrieg nicht ausblenden. "Kanuten im Soldatenrock - Grüße in Wort und Bild von Kameraden in der Wehrmacht" und gezeichnete Feldpostkarten bildeten nicht nur in der Ausgabe 2 von 1940 die Realität ab.
Vielleicht war es gerade dem Ernst der Lage geschuldet, dass auch der Humor in jener Zeit nicht zu kurz kam.
Aber es wurden auch ernste Themen (jener Zeit) aufgegriffen: Ilse Eckert, die Gattin des damaligen BKV- und DKV-Präsidenten Dr. Max Eckert, äußerte sich im Kanu-Sport vom Mai 1940 zum Thema "Taugt der Kanu-Rennsport für Frauen?"
Bis heute gehören immer Fahrtenberichte zum Inhalt der DKV-Verbandszeitschrift. In den jüngeren Jahren kamen vermehrt Beiträge über Material, Sicherheit und umweltverträgliches Paddeln dazu.
Text: Uschi Zimmermann
Der Verein Bayerische Kanugeschichte ist auf der Suche nach den Jahrgängen 1920 bis 1923 und 1941 bis 1944, gegen Bezahlung oder Spendenquittung.