Manfred Herrgottshöfer

Mr. Kanupolo – niemand hätte diesen Beinamen mehr verdient als Manfred Herrgottshöfer. Bereits in jungen Jahren bestreitet er mit dem ihm eigenen gesunden Ehrgeiz Wettkämpfe im Kanurennsport. Doch da gibt es noch andere Kanusport­disziplinen wie Wildwasserrennsport und Kanuslalom, und auch hier probiert er sich aus.

Manfred Herrgottshöfer

* 27. Januar 1941   † 29. November 2003

Seine große Leidenschaft entdeckt er 1969 beim Kanupolo. Er entwickelt diesen Sport nicht nur bei seinem Heimatverein KV Nürnberg, sondern auch als Ressortleiter Kanupolo im Bayerischen und über Jahrzehnte auch beim Deutschen Kanu-Verband maßgeblich mit. Bereits 1972 lässt er sich als erster bayerischer Teilnehmer zum Schiedsrichter ausbilden und bestimmt fortan auch das Schiedsrichterwesen mit.

Herrgottshöfer entwirft und konstruiert die ersten Kanupolo-Einheitsboote. Grundlage dazu sind umfangreiche Vermessungen, die er selbst durchführt. Aus seiner immensen Erfahrung schreibt er 1994 die viel beachtete Chronik  „25 Jahre Kanupolo in Bayern". Als er 1999 im Bayerischen Kanu-Verband das Amt des Ressortleiters in jüngere Hände legt, ernennt der BKV ihn zum Ehrenmitglied − bei dem Kanutag, den er selbst teilweise mitgestaltet. Als echte Frohnatur erfreut er als leidenschaftlicher Tänzer, Sänger und Gitarrist bei jeder passenden Gelegenheit die staunenden Zuschauer. In Schlips und Kragen fühlt er sich gar nicht sonderlich wohl.

Für Manni Herrgottshöfer gibt es auch nach seinem offiziellen Ausscheiden aus dem BKV-Verbandsausschuss keinen sportlichen Ruhestand. Immer betrachtet er den Kanusport als Ganzes und paddelt mit großem technischen Können alle Gewässer vom Großfluss bis zum Wildbach. Beim Wanderfahrertreffen 2003 in Erlangen lässt er sich deshalb mit viel Freude als Fahrtenleiter auf Wiesent und Pegnitz einsetzen. Dass die Pegnitz überhaupt noch befahren werden darf, dafür engagiert er sich an vorderster Front mit und erreicht gemeinsam mit seinen Sportkameraden 1999, dass das von den Behörden beabsichtigte Befahrungsverbot abgewendet wird.

In seinem Verein wirkt Mr. Kanupolo auch als Ehrenmitglied bis zuletzt weiter als Kassier und Chronist und trainiert die Schüler. Bei der Weltmeisterschaft im Kanupolo 2002 in Essen ist er als Bootsprüfer im Einsatz. Seine ganze Familie ist hier aktiv dabei. Bei diesem Vater muss die Begeisterung zwangsläufig auf alle anderen überspringen. Die Familie Herrgottshöfer ist längst zur Familie Kanupolo geworden.

Die große Herzlichkeit, Ehrlichkeit und Geradlinigkeit des Manfred Herrgottshöfer sind oft selten gewordene Eigenschaften. Es ist der berühmte weiche Kern in einer rauen Schale, mit dem er die Herzen all derer erobert, die mit ihm ein Stück des Wegs gemeinsam gehen dürfen.

Funktionen von Manfred Herrgottshöfer

  • 1971 – 1999     BKV-Ressortleiter Kanupolo
  • 1972 – zuletzt    DKV-Schiedsrichter + Bootsprüfer Kanupolo
  • Engagement im Ressort Umwelt und Gewässer im BKV,
    u. a. aktiver Einsatz gegen Sperrung der Pegnitz

Besondere Verdienste

  • Aufbau des Kanupolosports im Bayerischen Kanu-Verband
  • Autor der Chronik „25 Jahre Kanupolo im BKV“ (1994)

Auszeichnungen

  • 1985    DKV-Ehrennadel in Silber
  • 1999    Ehrenmitglied im Bayerischen Kanu-Verband
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