Vom Faltboot. Von Carl J. Luther, München.

„Der Kanusport ist vom Meer her zu uns gekommen und hat besonders im grönländischen Kajak sein Vorbild. Von der Wasserkante hat sich der Kanusport langsam flußaufwärts reisend ausgebreitet.

Wenn man heute eine Karte zeichnen und diejenigen Punkte, die der Kanusport flußaufwärts wandernd erreicht hat, mit Kurven verbinden würde, dann wäre leicht zu erkennen, daß dem Paddeln im kleinen Boot so ziemlich überall dort eine Grenze gesetzt war, wo die Strömung der Flüsse stärker ist, als die Paddelkraft ausreicht, diese Strömung bergauf zu überwinden. Der Oberlauf unserer großen und kleinen Flüsse blieb Neuland und die wenigen Fahrten flußabwärts, die da oder dort gemacht wurden, hatten keinen oder wenig Einfluß auf Einführung und Verbreitung des Kanusportes in diesen strömungsreicheren Gebieten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.“

So beginnt der Artikel von Carl J. Luther (CIL), einem der frühesten „Influencer“ der bayerischen Kanugeschichte, erschienen im dicken „Wälzer“ „Deutscher Sport“ im Jahr 1924. Wie würde der Artikel wohl heute – über 100 Jahre später – aussehen?

Das 27 x 34 cm große, 380 Seiten starke Buch „Deutscher Sport“ beeindruckt schon rein äußerlich mit seinem festen dunkelgrünen Umschlag mit goldenem Titeldruck. Es beschreibt den Sport der 1920er Jahre, u. a. „Das Deutsche Turnen“, „Rudersport“, „Der Alpinismus“, „Deutsches Amateur-Boxen“, „Cricket“, „Der deutsche Fußballsport“, „Golf, „Gymnastik“, „Kraftsport“ etc.

Einer der Artikel heißt „Vom Faltboot“. Der Text stammt aus der Feder von CIL Luther, der mit seinen Veröffentlichungen in der frühen Zeit des Kanu- bzw. damals vorherrschend des Faltbootsports äußerst erfolgreich Öffentlichkeitsarbeit betrieben hat. Auf den neun Seiten, die sein Beitrag einnimmt, sind zahlreiche Fotos, die ebenfalls CIL Luther zuzuschreiben sein dürften.

Hier ein Einblick in das Buch „Deutscher Sport“ mit dem eingescannten Artikel „Vom Faltboot“.

Text + Scans: Uschi Zimmermann (10-2025)

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