Novemberfahrt auf der Pegnitz
„Luft: 2 Grad Celsius – Wasser: plus 4 Grad Celsius.
Diese Voraussetzungen haben genügt, die Reihe unserer sonst recht sportfreudig angehauchten Kameraden stark zu lichten. Zwei Zweierfaltboote mit voller Besatzung waren am Start in Neuhaus erschienen. Zur Ehre der Zurückgebliebenen sei gesagt, daß sie Wichtigeres zu tun hatten: Ihre Skier zu bügeln in Erwartung des ersten Schnees und Bindungsfragen zu lösen.
Im Silberlichte der Morgensonne heben sich die schleierleichten Nebel über dem Flusse immer höher empor und entschweben wie des Atems Hauch im klaren blauen Nichts. Scharf und klar steht am hellen Herbsthimmel die Burg Neuhaus über rauhreifschwer glänzenden Wiesen und Sträuchern. Doch der Frost hat nicht genügt, den vor einigen Tagen durch Hochwasser aufgeweichten Boden wieder tragfähig zu machen. Auf nachgiebig quietschendem, naßkaltem Untergrund bauen wir unsere Boote. Aber gerade dieses Hochwasser ist uns Paddlern günstig gekommen zur Fahrt auf unserem Heimatflüßchen, der Pegnitz. Im Sommer zeigt sie meistens nur ihr steiniges Bett, und es gehört schon viel Lieblosigkeit zum Boot dazu, eine Fahrt von Neuhaus ab zu machen. Heute aber ist das Flußbett gestrichen voll und munter wandern die geschwätzigen Wellen mit uns durch das glanzerfüllte Land.“
Bitte lesen Sie weiter im eingescannten Original, das der Abbildung hinterlegt ist.
Viel Spaß beim Lesen!
Uschi Zimmermann (11-2025)