Der Bezirk Schwaben

Die Verbindung zum Wasser hat in Schwaben ihren Ursprung schon mit den ersten Besiedlungen und setzte sich im Mittelalter fort, war doch die Donau eine wichtige Wasserstraße. Diese Entwicklung begründete auch die positive Einstellung der heutigen, modernen Schwaben zum Kanusport.

Als 1961 im Bayerischen Kanu-Verband die Kanubezirke eingeführt wurden, war Sepp Leiß (†) ein Mann der ersten Stunde. Er kümmerte sich neben dem Aufbau der Bezirksorganisation - und auch schon vorher - um die Durchführung großer Veranstaltungen, wie z. B. Weltmeisterschaften.

Weltmeisterschaften gab es inzwischen mehrfach, zuletzt 2022, 1972 auch Olympische Spiele im Kanuslalom auf dem eigens dafür gebauten Eiskanal in Augsburg. Bis heute hat diese erste künstliche Wettkampfstrecke nichts von ihrer Attraktivität für den Kanusport eingebüßt und dient noch immer als effektive Trainingsstrecke für Hochleistungssportler. So brachte sie schon einige Olympiasieger (u. a. 1992 Elisabeth Micheler, 1996 Oliver Fix, 2000 Thomas Schmidt, 2008 Alexander Grimm, 2021 Ricarda Funk) und -Medaillengewinner sowie Weltmeister (zuletzt 2022 Sideris Tasiadis) hervor. Die Slalomanlage für Schüler und Jugend an der Günzmündung in Günzburg war schon Schauplatz von nationalen Wettkämpfen.

Auch für den Wildwasserrennsport bietet der Eiskanal eine wertvolle Wettkampfstrecke bei hochrangigen Sprintwettbewerben. Im Kanu-Freestyle fanden hier bereits Europa- und Weltmeisterschaften statt. Es wird Kanupolo gespielt, und die Raftingteams beteiligen sich erfolgreich an internationalen Wettkämpfen.

Aber auch im Freizeitsport sind die Schwaben auf Wild- und Zahmwasser aktiv. Schon in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts waren zahlreiche schwäbische Paddler in Europa unterwegs, wie z. B. Hugo Heindl und Ludwig Welzhofer aus Günzburg, denen 1936 die Erstbefahrung der Una in Jugoslawien gelang. Kanupioniere gibt es in Schwaben bis in die Neuzeit, u. a. Johann Schneller, der mit einem Team um Hans Memminger die Nord-West-Passage durch das Eismeer bewältigte.

Faltboote wurden in Augsburg (Leo Brachert), Günzburg (Ragfaltbootbau) und Neuburg an der Donau (Geiger Faltboote) gebaut. Bis zur Gebietsreform 1973 gehörte Neuburg zu Schwaben.

Entsprechend haben schwäbische Kanu-Funktionäre Großes in der Aufbau-Organisation des Kanusports geleistet, z. B. Dr. Max W. Eckert (DRC Neuburg).

Hans-Jörg Deisenhofer (1999), Uschi Zimmermann (07/2025)

Der Bezirk Schwaben in Zahlen

2001 - 14 Vereine 1619 Mitglieder
2003 - 14 Vereine 1595 Mitglieder
2005 - 14 Vereine 1728 Mitglieder
2008 - 14 Vereine 1539 Mitglieder
2012 – 11 Vereine 1768 Mitglieder
2015 – 12 Vereine 1803 Mitglieder
2017 – 12 Vereine 1773 Mitglieder
2020 – 12 Vereine 1747 Mitglieder
2024 – 11 Vereine 1768 Mitglieder

Die Bezirksvorsitzenden

  • 1948-1968   Sepp Leiß, Augsburger Kajak-Verein
  • 1968-1970   Max Neuner, DRC Neuburg
  • 1970-1980   Hans Gassner, Augsburger Kajak-Verein
  • 1980-2005   Hansjörg Deisenhofer, Günzburger Kanu-Club
  • 2005-2016   Günther Englet, Kanu-Club Dillingen
  • 2016   Udo Imminger, VfL Günzburg, Abtlg. Kanu
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