Neuauflage der Isarregatta begeistert
1921 fand sie zum ersten Mal statt, 1993 zum letzten Mal – zur Historie siehe https://www.kanugeschichte-bayern.de/Veranstaltungen/Kanu-Freizeitsport/Kanu-Freizeitsport-News/12/Die-Isar-Regatta/. Damals wurde noch die Zeit gestoppt, auch während des Aufbaus der Faltboote. In der Neuauflage ging es nur noch um genussvollen Breitensport, um respektvollen Umgang mit der Natur und ums zufriedene Ankommen.
Die Rückmeldungen der Sportlerinnen und Sportler, die teils von weit her angereist kamen, bestätigen, dass das alles tatsächlich eingelöst wurde: „Die vielleicht klarste Luft dieses Sommers, angenehm temperiert – besser geht es wohl kaum. Das zog sich dann durch den ganzen Tag: Organisation, Hilfsbereitschaft, eine selbstverständliche Leichtigkeit … Großartig, was Euer Team für uns geleistet hat. Vielen Dank für die Stunden, Gedanken …., die Ihr für das Gelingen der Veranstaltung geopfert habt. Chapeau! Wir werden uns gerne daran erinnern“, schrieben Silvia und Georg dem DTKC voller Begeisterung.
Mehrstündiger Isargenuss
Ein anderer Teilnehmer war eigens aus dem Saarland zur Isarregatta gepilgert. Er kannte die Veranstaltung noch als Jugendlicher aus den siebziger Jahren, als die Bayerische Einzelpaddler-Vereinigung diese Fahrt organisierte. Als er die Ausschreibung im „Kanu-Sport“ las, war für ihn klar, dass er bei der Wiederbelebung dieser schönen Isarfahrt dabei sein müsse.
Wie die meisten ist er die 48 Kilometer von Bad Tölz bis zur Münchner Floßlände gepaddelt. Aber auch die 25 Kilometer lange Strecke von Wolfratshausen bis München reichte einigen durchaus als mehrstündiger Isargenuss – auch deshalb, weil an diesem heißen und sonnigen Sommertag auch die 50er-Sonnencreme allmählich an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit kam.
Die Begrüßung und Einstimmung auf die Kanufahrt übernahmen in Bad Tölz der 2. Bürgermeister Michael Lindmair, BKV-Vizepräsidenten Freizeitsport Jutta Müller-Derlich und Heribert Gobitz-Pfeifer vom Ausrichter DTKC München. Der Start erfolgte pünktlich um 10:30 Uhr.
Die Isar hat durchaus ihre Tücken, vor allem wenn Bäume quer liegen, wie sich bei zwei unfreiwilligen „Erfrischungs-Einlagen“ zeigte. Mit Kameradenhilfe saßen die Schwimmer aber schnell wieder im Boot.
Vom Start bis zur Brotzeit
Dass alle Paddlerinnen und Paddler ins Ziel kamen und sich im letzten großen Schwall an der Einfahrt in die Münchner Floßlände noch eine sehr willkommene und erfrischende Dusche gönnen konnten, lag an einem lange vorbereiteten und höchst erfreulichen Zusammenwirken: Das Organisationsteam mit Heribert und Renate Gobitz-Pfeifer, Erich Konopicky, Thomas Gehlhaus, Michael Leininger und Ulrike Faerber (vom Nachbarverein CMK), das seit Monaten akribisch alle Details vorbereitet hat, bis hin zu den Helfern an den Umtragestellen; das Team freiwilliger Helferinnen und Helfer, vom Start in Tölz bis zur Grillbrotzeit am Ziel; die Stadt Bad Tölz, die freundlicherweise Parkplätze am Einstieg bereitgestellt hat; das für die Isar zuständige Wasserwirtschaftsamt Weilheim sowie das Kraftwerksunternehmen Uniper, das der Isarregatta zusätzliches Wasser zugestanden hat – ein Faktor, den man gar nicht hoch genug einschätzen kann, wenn man 48 Kilometer weit paddelt an einem Tag!
Die Rückmeldungen für diese Veranstaltung waren Liebesbeweise für das, was der DTKC da organisiert hat. Und die heiteren, gut ausgerüsteten Paddlerinnen und Paddler inmitten einer Wochenend-Gelegenheits-Armada eher trudelnder als gesteuerter Badeboote waren sicherlich auch ein öffentlich sichtbarer Hinweis darauf, dass man erst recht Spaß hat, wenn man sich an Regeln hält (an die Verordnung des Landratsamtes Bad Tölz-Wolfratshausen zum Beispiel) und den Naturschutz respektiert – kurzum: wenn man die Isar als Wildfluss ernst nimmt. Eine schöne Werbeveranstaltung für alle, die unseren Sport zünftig und sicher betreiben!
Ob die Isarregatta allerdings im nächsten Jahr wiederholt werden kann, ist noch offen. Aber: Es wird daran gearbeitet …
Quelle: https://dtkc.de/isarregatta/ - Fotos: Silvia und Georg Heiß, Heribert Gobitz-Pfeifer, Stefan Gobitz-Pfeifer, Ludwig Zipf, Jocki Langbein, Tom Soyer / Video: Silvia und Georg Heiß
Auch das gab’s:
Kurios bei der Vorbereitung war der langwierige Mailverkehr von Organisator Heribert Gobitz-Pfeifer mit einem Sachbearbeiter des Ordnungsamtes Bad-Tölz. Obwohl (oder weil?) der Münchner ihm einen Flyer der Veranstaltung zugesandt hatte, wollte der Beamte nicht begreifen, dass die Isarregatta eine Wassersport- und keine genehmigungspflichtige Motorsport-Veranstaltung ist. Erst ein ministerielles Schreiben konnte ihn überzeugen.
Weitere Stimmen zur Veranstaltung:
- "Übrigens: Wenn wir in 2025 wieder kommen werden, dann mit einigen Booten mehr!!!"
- "Nochmals vielen Dank für die gelungene Organisation! Die Isar ist einfach der schönste Fluss weit und breit! Euer Faltbootfahrer Christian"